Eintritt: CHF 40.-/15.- (Stud./Lehrl.)
Kinder bis zwölf Jahre: freier Eintritt
Konzertreihe
Wahnsinn
Sonntag, 6. Januar 2019 - 11.00 Uhr
Jugend-Sinfonieorchester AargauJacob Shaw Violoncello
Hugo Bollschweiler Leitung
Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791)
Ouvertüre zu „La Clemenza di Tito“ KV 621
Ernest Bloch (1880–1959)
Shelomo: Rhapsodie Hébraïque, for Violoncello and Orchestra, B. 39 (1915/16)
Sergei Prokofjew (1891–1953)
Romeo and Juliet, Suite No. 2 op. 64ter
Der Wahnsinn hält Hof. Bei Mozarts Titus sogar buchstäblich und pechschwarz als Hochverrat, Mord und Rache: Wahnsinnige Intrigenspiele und kalte Vergeltungspläne wuchern in der Entourage des Kaisers. Verrückt und gefährlich ist es, was sich Titus da erlaubt: Er begnadigt die Attentäter und liefert Mozart die ideale Vorlage für einen symbolischen Fingerzeig an Leopold II., zu dessen Krönung der Komponist die Oper in sagenhaften 50 Tagen schrieb.
Wahnhaft treibt es hingegen König Salomon um, in manisch-depressiver Unrast zwischen Luxushunger, Lust und Masslosigkeit und kontemplativer Melancholie. Im erschütternden Gespräch mit seinem Volk werden die letzten Fragen des Lebens berührt. Berückend schön, unbarmherzig verdichtet und von archaischer Grösse: Ernest Bloch hat mit Schelomo eine existenzielle Parabel geschaffen, in der wir uns alle selbst erkennen.
Wahnsinnig ist die Liebe von Romeo und Julia in ihrer absoluten Bedingungslosigkeit und wahnsinnig ist der sinnlose Hass der verfeindeten Familienclans. Mit Shakespeares Klassiker hat Sergei Prokofjew die Ur-Geschichte einer verbotenen, zerstörerischen Liebe mit einem Soundtrack versehen, der in seiner kongenialen Gestalt sogleich selbst zum Klassiker avancierte. Dem schicksalshaften Duktus der griechischen Tragödie gleich treibt die Musik zwischen Wucht und Zärtlichkeit die unerhört Liebenden in einen Tod, dessen Sinnlosigkeit in einer an die Grenzen der Tonalität stoßenden Musik gespiegelt wird
Weitere Konzerte:
Samstag 5. Januar 2019, 19.00Uhr
Kultur- und Kongresshaus, Aarau
Tix @ kulturticket.ch